Donnerstag, 2. Februar 2012

Feuer und Ratte

Ein weiterer Eintrag der mit einem Regenguss eingeleitet wird. Wie schon gehabt: es wurde dunkel (die Wolken hingen aber wirklich tief) und bald darauf regnete es schon wieder in der Trockenzeit. Ich hüllte mich in meine Regenjacke und schaute mir das Schauspiel wieder aus der Nähe an. Da unser Shop schon geschlossen war, stellte ich mich unter und blickte in unseren Innenhof. Mit der Zeit wurde es einem kleinen Tier vielleicht doch zu viel Wasser und ich sah, wie vor mir plötzlich ein Nagetier von der Seite angetippelt kam. Ich schätze, es war eine Ratte, doch süß war sie. Sie sah und bemerkte mich nicht, da ich mich nicht bewegte, und ich schaute ihr beim reinemachen zu (ob sie duschen wollte?).


Als sie verschwand, schaute ich wieder in den Himmel und sah schwarzen Rauch. Ist etwa in der Nähe ein Blitz eingeschlagen? Ich wollte mir den Ursprung genauer ansehen und folgte dem Rauch. Er war schnell zu finden und er war immer dichter, je näher ich kam. Ich schätze, dass es auf einer Fläche von etwa 3m² brannte.

Ich schaute mir das Schauspiel einige Zeit an – es war warm wie am Osterfeuer, roch nur anders! Es waren noch weitere Leute dort, für die es allerdings kein besonderes Schauspiel war und die die Verursacher des Feuers waren. Ich fragte, was denn dort verbrannt werden würde. Mir wurde mitgeteilt, dass sie dort eine Schlange hätten, die sie vertreiben wollten. Meine Antwort daraufhin, dass man ja an dem anderen Ort dann auch wieder ein Feuer entzünden müsste, fanden sie lustig und ich fragte mich, ob es nicht vielleicht noch andere Gründe geben mag. Auf dem ganzen Gelände war der Boden nämlich von Feuern verkohlt. Die müssen ein großes Schlangenproblem haben! Außerdem lagen viele Kleinteile Elektroschrott herum, so dass ich davon ausging, dass dort eher diese Teile verbrannt werden, um am die Metalle darin zu kommen. Auf diesem Gebiet bin ich kein Experte, doch soll das in einem Teil der Hauptstadt Accras üblich sein – hier habe ich es allerdings noch nicht gesehen.


Auf dem kurzen Rückweg zum Haus drehte der Wind, so dass er genau in meine Richtung zog. Ich versuchte die Luft anzuhalten und ab und an einen Atemzug zu nehmen. Angenehm waren die nicht. Auch später roch ich noch nach dem Rauch.

Zuhause sprach ich meinen Gast-Bruder auf das Feuer und auch die Schlange an und er meinte, dass das schon sein könnte, oder dass sie dort eine tote Schlange verbrennen würden, da so etwas ebenfalls nicht unüblich sei. Das wäre allerdings ein großes Feuer für eine Schlange gewesen und so meinte er auch, dass ich mit meiner Vermutung ebenfalls richtig liegen könnte.

Zwei Tage später ging ich abends in unseren Innenhof und erschrak ein bisschen, als ich etwas neben der Küchentür liegen sah: Es war eine erschlagene Ratte. Mein anderer Gastbruder hatte sich um diese gekümmert. Hmmm. Ob es die süße von zuvor war?

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