Freitag, 16. September 2011

Gastfamilie und erste Eindrücke

Bei meiner Gast-Familie bin ich mittlerweile wie erwartet angekommen. Diese besteht (natürlich) aus Mutter und Vater und vier jüngeren Geschwistern. Der Älteste der vier zeigt mir hier im Ort vieles und er ist somit der, mit dem ich in der Familie am meisten zu zu tun habe. Es begann damit, dass wir gleich am ersten Abend in meinem Zimmer mein Moskitonetz anbrachten (wobei sich die Schnüre davon auch mal im Ventilator verfingen und sie ihre Kreise drehten :)). Ebenso übergab ich meine Gastgeschenke - unter anderem ein mehrsprachiges Buch von Hannover (in dem kann ich ja dann auch mal wieder blättern, wenn ich etwas aus der Heimat sehen möchte). Beim gemeinsamen Anschauen mit dem Vater, gab es ein paar Fragen zu beantworten (beispielsweise zum Maschsee oder dem Stadion).

Am nächsten Morgen ging ich mit meinem Gast-Bruder los, um Kleiderbügel zu kaufen. Jetzt würde ich den Weg wohl auch alleine wieder finden, doch am ersten Tag wunderte ich mich, wie man sich in dem lebhaften Gewusel der Stadt überhaupt zurechtfinden kann. Sechs einfache Plastikbügel erstand ich dann für 1,80 Ghana-Cedi (etwa 90ct).

Mit einem Mentoren der ghanaischen Partnerorganisation und anderen Freiwilligen war ich später in Agona Swedru unterwegs - er zeigte uns einige zentrale und wichtige Punkte; unter anderem das Post office. Es scheint mir in Ghana unüblich zu sein, ein eigenes Auto zu besitzen - außer man ist Taxi-Fahrer. Ein Taxi kann dann ein fünf-sitziges Auto wie bei uns sein oder es ist ein Trotro. Das ist ein Wagen in etwa Bulli-Größe und fasst etwa 13 Personen (wobei das nach oben auch offen zu sein scheint - bei nicht wachsender Autogröße). Die Trotros können in der Stadt oder für Fahrten von Ort zu Ort genutzt werden und die Taxen scheinen eher für den täglichen Ortsverkehr gedacht zu sein. In diesen kann man dann auch seine Einkäufe mitnehmen (in den Trotros aber auch). Eine Fahrt im Ort kostet immer 40 Pesewas (etwa 20ct). So kann man sich auf die Straßenseite stellen, dessen Fahrtrichtung zum gewünschten Ziel führt, ein Taxi stoppen, in dem noch ein Platz frei ist und dann sagt man das Ziel an (beispielsweise Post office). Üblicherweise sind alle Taxi-Fahrten shared-Fahrten, so dass unterwegs auch andere Leute wo anders abgesetzt und aufgenommen werden. Im Gegensatz dazu gibt es auch dropping-Fahrten, bei denen man alleine direkt zu dem gewünschten Ort gebracht wird. Dies soll aber mehr kosten und war für mich noch nicht nötig.

Eine erste arbeitsnahe Aufgabe hatte ich auch schon. Ich saß mit meinem Gastbruder an seinem Rechner - bei der Eingabe bestimmter Buchstaben erschienen allerdings auch Zahlen im Eingabefeld. Das war etwas, was leicht zu lösen sein sollte. Gemeinsam nahmen wir die Tastatur auseinander, reinigten sie und danach lief sie wieder wie am ersten Tag! Mein eigentlicher Arbeitsbeginn soll am kommenden Montag, den 19. September, sein. Bis dahin habe ich noch ein bisschen Zeit, die Stadt etwas genauer kennen zu lernen und mich auf die Schule vorzubereiten.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

klasse, ist ja fast wie mein Job mit dem Reinigen, nur viel schöner!! viel Spass weiterhin =D

Anonym hat gesagt…

Hamma!!
Na Jörn, da haste aber noch gar nicht die Richtigen Taxen oder Busfahrten erlebt, wo man in ein Auto für 5 Personen (Fahrer mitgerechnet ) sich mit 10 Leuten drängelt^^
Das ist Möglich aber sehr unbequem muss ich gestehen!
Aber es klingt für mich wie meine 2te Heimat, also Unterschiede habe ich noch nicht gefunden:) Bis auf das Geld, das ist dann doch ein Unterschied, aber nur das geringste und lässt mich an Nigeria erinnern.
Viel Spaß dir noch und lerne schön!
lg Nneka

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