Dienstag, 27. September 2011

Es wird Regen geben

Mein im letzten Eintrag für sieben Uhr versprochenes Meeting gab es leider nicht. Stattdessen startete um halb acht der morgendliche Appell mit Gesang und Ansprachen für die Schüler und dauerte etwa eine Stunde. Es dürften noch nicht alle Schüler in der Schule sein, da der normale Schulalltag noch nicht begonnen hat, sondern noch alles nötige vorbereitet wird - die Schüler sorgen für Ordnung auf dem Schulgelände und die Lehrer planen in zahlreichen Meetings das kommende Schuljahr.

An den nächsten beiden Tagen gab es für mich aber Meetings mit anderen Lehrern des ICT-Departments - der Unterricht wird allerdings wohl erst nächste Woche starten, da dann hoffentlich der Stundenplan ausgearbeitet sein wird. Morgen soll ich in einigen Klassen, in denen es ICT-Unterricht geben wird, vorgestellt werden.

Nach der Schule war ich mit einem anderen Freiwilligen in der Stadt unterwegs und wir gingen in eine Art Drogerie, um uns dort einfach umzuschauen, da wir diese Art von Geschäften hier noch nicht gesehen haben (vom Aufbau her ähnlich wie in Deutschland). Viele Dinge kann man hier ja in kleinen Lädchen kaufen oder auch etwas bei den zahlreichen gehenden Händlern erstehen (hierbei handelt es sich jedoch oft um Essen), so dass man hier üblicherweise nicht so ein Geschäft entdeckt.

In diesem Geschäft waren wir mit über einer Stunde länger als geplant. Beim Betreten des Geschäfts tröpfelte es draußen schon ein wenig (wie gesagt ist ja gerade noch Regenzeit), was sich mit der Zeit aber doch stark änderte. Es wurde so stark, dass man draußen eigentlich keinen normalen Fußgänger mehr sah (wir standen wie andere in der Tür und warteten auf das Ende), sondern höchstens Menschen, die sich um ihre Stände kümmerten und diese versuchten vor vom Wasser zu schützen (oder immerhin die Ware).

Neben den Straßen, an der Stelle, an der man in Deutschland einen Bürgersteig erwarten würde, sind hier Abwasserkanäle. An manchen Stellen sind kleine Stege darüber gelegt, um die Kanäle überqueren zu können; üblicherweise kann man aber auch einfach so von einer zur anderen Seite treten, da sie nicht so breit sind (ich schätze 60cm und üblicherweise etwas mehr als Knietief). In diesen Kanälen landet leider auch mancher Unrat, welcher sie nicht sehr einladend erscheinen lässt. Heute bestand jedoch die Chance, dass die Kanäle wieder sauber werden würden. Das Wasser wurde immer mehr und der Pegel in den Kanälen stieg soweit an, dass sie es schon nicht mehr fassen konnten und auch Teile der Straße unter Wasser gesetzt wurden. Für uns war dies alles ein besonderes Schauspiel, für die Einheimischen eher etwas normales in der Regenzeit und sie warteten einfach darauf, dass es enden würde (wie wir ja allerdings auch).

In der Drogerie sprach uns ein Ghanaer an. Auf deutsch. Von ihm erfuhren wir, dass dieses Wetter nicht unüblich sei. Er selber konnte gut deutsch, da es lange Zeit in Düsseldorf gelebt hatte, nun aber wieder in Ghana lebt.

Mit der Zeit nahm der Regen wieder ab, doch hatten wir zwischenzeitlich die Befürchtung, dass das Wasser so weit ansteigen würde, dass es auch in die Drogerie laufen würde. Dies geschah jedoch glücklicherweise nicht. Mit dem abnehmenden Regen, sanken auch wieder die Pegelstände der Kanäle. Meine Vermutung bezüglich des Unrats war jedoch nicht ganz richtig. Es wurde zwar viel weggespült, doch landete auch wieder viel neuer in den Kanälen, der von anderen woanders angespült worden war.

Alles in allem eine sehr interessante Erfahrung, da ich einen solchen Regenguss hier nicht erwartet hätte.

Unten sieht man den bis zu Kante gefüllten Kanal.

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