Dienstag, 6. Dezember 2011

Leichtathletik-Meisterschaft

Ich schaute vor ein paar Tagen vom ersten Stock, in dem der ICT-Raum in einem Schulgebäude untergebracht ist, hinunter auf das Schulgelände. Dort sah ich viele Schüler um ein Loch herumstehen. Da es mir schien, als sei dort etwas interessantes zu sehen, gesellte ich mich zu ihnen.

Die Schüler schauten einem anderen zu, der in dem Loch stand und mit einer Hacke die Wurzel eines nicht mehr vorhandenen Baumes bearbeitete, da diese entfernt werden sollte. Nach einigen Schlägen wurden die anderen aktiv und sie versuchten mit vereinten Kräften, die Wurzel zu bewegen und somit letztendlich herauszubekommen. Dies ging mehrere Male so (hacken/drücken, hacken/drücken). Ich blieb nicht bis zum Ende (sah sie später auch noch daran arbeiten), an einem anderen Tag aber sah ich die Wurzel neben dem nun zugeschütteten Loch. Mission erfüllt!


An den nächsten beiden Tagen (Mittwoch und Donnerstag) sollte eine Leichtathletik-Meisterschaft in der Schule stattfinden. Am Dienstag wurde ich Zeuge einer Vorbereitung dazu. Die Form One-Schüler (erste Klassenstufe in meiner Schule der Schulform) arbeiteten mit Lehrern des Sport-Departments auf der Aschebahn um den Sportplatz herum, um sie für die die Wettkämpfe herzurichten. Es mussten Bahnen für die Läufe gezogen werden. Diese wurden alle exakt ausgemessen und mit Hilfe von Schnüren dafür gesorgt, dass das Gemisch aus u. a. zerriebenen Muscheln an der richtigen Stelle auf dem roten Boden aufgetragen werden konnten.


Die Schüler waren damit einige Stunden beschäftigt - dann begann es zu regnen. Das war im Vorjahr auch passiert und es mussten alle Linien nachgezogen werden, doch dieses Mal ließen sich die Bahnen danach zum Glück noch ohne nachträgliche Arbeit gebrauchen.

Für die Wettkämpfe übernahmen viele Lehrer Dienste, wie beispielsweise Wurfstrecken messen, Zeiten aufschreiben oder Zeiten stoppen. Ich hatte vorerst keinen Dienst, erfuhr aber am Vortag, dass ich sicher etwas zu tun bekäme, wenn ich zum Beispiel für einen anderen Lehrer einspringen könnte. Dies war dann auch der Fall - der Mitfreiwillige aus dem P.E.-Department (Sport), der fürs Zeiten stoppen eingeteilt war, war krank, so dass ich mich in das Schatten spendende Zelt zu den anderen stoppenden Lehrern setzte. Genau hinter uns standen die drei großen Boxen, aus denen entweder der moderierende Lehrer oder Musik zu hören war. Wir waren also gut unterhalten, doch war es mit eigenen Unterhaltungen schwierig - auch tat es in den Ohren weh. Die anderen Lehrer machten nicht den Eindruck als schiene sie die Lautstärke weiter zu stören. Nach einiger Zeit wurden die Boxen aber doch umgestellt, so dass es angenehmer wurde.

Meine Aufgabe war es, immer die Zeit des zweiten Zieleinläufers zu messen. Dies konnte beim beispielsweise 100m-, 200m-, 5000m- oder Staffellauf sein. Dass kurz vor einem Lauf eine Herde Rinder aus dem Gebüsch hinter den Startern von einem Hirten herausgetrieben wurde fand ich schon ganz lustig, noch mehr, als sich im Laufe des Tages auch eine Herde Ziegen auf die Laufbahn verirrte. Dabei wurde es mir etwas zu wuselig - ich konnte nicht erkennen, welche als zweite über die Ziellinie lief.




In freien Zeiten schaute ich beim Speerwurf, Kugelstoßen, Diskuswurf oder Sprung (Hoch, Weit- und Drei-) zu.


Die Wettkämpfe fanden einerseits zwischen den Schülern statt, aber auch in anderen Wertungen, wie beispielsweise zwischen den "Häusern". Die Schüler sind je nach Klassenstufe in unterschiedlichen Häusern untergebracht, das heißt, sie sind einer bestimmten Gruppe mit anderen Schülern zugeteilt. So was kannte ich bislang auch nur aus Harry Potter-Büchern, da es ja in der Heimat wohl nicht üblich ist.


Einen weiteren Ansporn, gute Ergebnisse zu liefern, war, einen Rekord zu brechen. Im Programmheft waren die aufgestellten Rekorde der vergangenen Jahre aufgelistet - der älteste war von 1996.

Am Donnerstag war der Mitfreiwillige wieder in der Schule und so teilten wir uns die Stopparbeit, die aber geringer war, da heute nur die Final-Wettkämpfe stattfanden. Zum Abschluss des Tages gab es zahlreiche Urkunden und auch ein paar Pokale für beispielsweise die Wettkampfbeste.

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