Das hört man immer dann, wenn man es geschafft hat, seine Klamotten mit der Hand zu waschen, Fufu (eins der Nationalgerichte Ghanas) zu essen und wenn man in der Abendsonne (da herrschen immer noch mindestens 28 Grad) anmerkt, dass einem kalt ist. Schwarz bin ich noch nicht geworden, aber vielleicht gehört das zu einem real Ghanaian auch gar nicht unbedingt dazu. Aber gewaschen habe ich (mit der Hand!), Fufu habe ich auch gegessen (auch mit der Hand!) und kalt... na ja, war mir eigentlich nicht wirklich in der Zeit, die ich in Ghana verbracht habe.
Die letzte Woche waren wir wieder ein bisschen unterwegs. Wie schon angekündigt, sind wir in die Volta-Region gefahren, dort, wo vor 50 Jahren das größte und teuerste ghanaische Bauvorhaben in die Tat umgesetzt wurde. Der Volta-Stausee ist, wie Wikipedia verrät, der größte künstliche, von Menschen geschaffene Stausee der Welt. Beeindruckend ist das ganze schon, leider haben wir die Staumauer nur aus der Ferne und auch nur von einer Seite sehen können. Dafür hatten wir ein nettes kleines Hotel, direkt am Volta-River gelegen, wo es auch eine Badestelle gab. Das war die reinste Idylle! Keine hupenden Autos, kein Lärm, nur der Hahn, der morgens um halb 6 angefangen hat zu krähen...
Wir sind dann noch ein bisschen weiter in Richtung Norden gefahren, in eine Stadt namens Ho. In der Nähe gibt es einen kleinen, eher unbekannten Nationalpark, der schon fast an der Grenze zu Togo liegt. Dort kommt man nur hin, wenn man sich wagemutig auf eine Motorradtour abseits der – meist geteerten – Straßen einlässt. Wir sind dann mit einem Ranger und seinem Gewehr losgezogen, durch tiefsten Regenwald und heiße Savanne. Das war ziemlich cool, nur Tiere haben wir leider keine gesehen... obwohl wir extra eine Stunde an einem Wasserloch ausgeharrt haben.
Meine Ghana-Reise neigt sich jetzt dem Ende zu, morgen fahren wir auf eine Kakao-Plantage und dann in die Hauptstadt Accra, die wir bis zu meinem Abflug am Sonntag Abend erkunden werden. Das wird mit Sicherheit noch mal laut und anstrengend, aber ich glaube, ich werde das ghanaische Lebensgefühl ganz schön vermissen. Und die Sonne natürlich :)
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